Aus der Chronik von Zwettl

Stadtgeschichte(n) und Bilder

Datum Ereignis
1139, Oktober: Der Name Zwettl wird erstmals in einer Urkunde (der Gründungsurkunde des nahen Klosters) erwähnt.
Um 1170: Walther von der Vogelweide wird geboren. Nach neuesten Forschungen dürfte seine Heimat im Waldviertel (wahrscheinlich im Raum Zwettl) gelegen sein.
1176: Herzog Sobieslaw II. von Böhmen fällt mit einem starken Heer in Österreich ein. Das Stift und das Dorf Zwettl werden schwer in Mitleidenschaft gezogen.
1200, 28. Dezember: Herzog Leopold VI. verleiht „seinen Zwettler Bürgern“ die gleichen Rechte, wie sie bereits die Kremser besitzen. Seither gilt Zwettl als Stadt.
Um 1229: Die Stadt Zwettl wird um den Bereich des Neuen Marktes erweitert und mit Mauern umgeben.
1230: Aufstand der österreichischen Ministerialen unter Führung der Kuenringer gegen Herzog Friedrich II., den Streitbaren. In der Folge erobert der Landesherr die Stadt Zwettl. Burg und Stadtmauer werden zerstört, letztere aber bald wieder aufgebaut und verstärkt.
1256: erste Nennung eines Zwettler Stadtrichters
1283, 23. Februar Eine Urkunde, die an diesem Tag ausgefertigt wurde, trägt das älteste Siegel der Zwettler Bürgerschaft.
1295, 19. Juni: Zwettl hat ein eigenes Spital, eines der ältesten im Land.
1307: Leutold I. von Kuenring lässt das Herrenhaus in der Stadt errichten, es ist heute noch als altes Rathaus erhalten.
1325: Liechtensteiner und Kuenringer streiten um das Gericht von Zwettl. Es kommt zu bewaffneten Auseinandersetzungen um die Stadt. Letztlich schlichtet Herzog Friedrich der Schöne über Betreiben von Abt Gregor den Streit.
1338, 23. April: Im Zuge einer Judenverfolgung, die in Pulkau ihren Ausgang nimmt, werden am St. Georgstag auch alle in Zwettl ansässigen Juden ermordet.
1403: Zwettl erhält von den Herzögen Wilhelm und Albrecht einen Jahrmarkt verliehen, der auch heute noch (am 14. September = Kreuzmarkt) gehalten wird. Wochenmärkte lassen sich bereits im 13. Jahrhundert nachweisen.
1419, 25. Juli: Zwettl wird landesfürstliche Stadt.
1426 und 1427: Hussiten belagern die Stadt Zwettl erfolglos. Sie zerstören aber das Bürgerspital, das sich außerhalb der Stadtmauern befand und verwüsten das Stift.
1443, 30. März: Eine Urkunde, mit der an diesem Tag ein Streit geschlichtet wurde, trägt erstmals das heute noch verwendete Große Zwettler Stadtsiegel.
1448: Das Bürgerspital und die Martinskirche, die nach der Zerstörung durch die Hussiten innerhalb der Stadtmauer neu errichtet wurden, werden ihrer Bestimmung übergeben.
1483, 20. Jänner: Die Bürgerschaft erwirbt von den Puchheimern deren Herrenhaus auf dem Hauptplatz. Es dient von nun an als Rathaus der Stadt.
1487, 13. Dezember: Kaiser Friedrich III. stiftet die Propstei Zwettl.
1494: Zwettl erhält einen zweiten Jahrmarkt, auch dieser wird heute noch (am Faschingdienstag) gehalten.
1500: Eine verheerende Brandkatastrophe vernichtet große Teile der Stadt.
1525: Auch in der Gegend von Zwettl kommt es zu Bauernaufständen.
1553: Beginn der Zwettler Ratsprotokolle
1588: Abermals vernichtet ein Großbrand Teile der Stadt.
1596/97: Wieder kommt es im Land zu Bauernaufständen, so auch in Zwettl. Johann Auberger aus Gschwendt, ein Anführer der Aufständischen, wird hingerichtet.
1613, 8. Mai: Kaiser Matthias gewährt den Zwettlern einen dritten Jahrmarkt, den Pfingstmarkt. Auch er wird noch heute (am Pfingstdienstag) gehalten.
1618, 27. November: Knapp nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges dringen böhmische Truppen in die Stadt Zwettl ein. Es kommt zu blutigen Auseinandersetzungen. Die Stadt hat unter dem Krieg und den durchziehenden Truppen viel zu leiden.
1620, 26. September: Die Zwettler kaufen die landesfürstlichen Ämter und erlangen damit ein großes Maß an Selbstständigkeit.
1645, 26. März: Schwedische Truppen besetzen die Stadt (Dreißigjähriger Krieg)
1649: Neuerliche Brandkatastrophe in Zwettl. Gegen Jahresende wütet die Pest in der Stadt.
1679: Zwischen Oktober und Dezember wütet abermals die Pest in der Stadt.
1672: Georg Matthäus Vischer publiziert in seiner Topographie auch die beiden Blätter „Statt Zwetal“ und „Probstey Zwetl im Liechtentaal
1727, 17. Juni: Der Grundstein zur Dreifaltigkeitssäule wird gelegt. Das Kunstwerk errichtet in Folge der Eggenburger Bildhauer Johann Kaspar Högl.
1751: Maria Theresia hebt die Propstei Zwettl auf und übergibt den Besitz der neu gegründeten Ritterakademie (dem Theresianum in Wien).
1772: In der Vorstadt Syrnau bricht ein Brand aus, der fast die gesamte Stadt einäschert.
1805, November: Französische Truppen marschieren auf ihrem Feldzug gegen Österreich und Russland (3. Koalitionskrieg) auch durch das Waldviertel.
1809: Abermals müssen im Raum Zwettl Einheiten der siegreichen Armee Napoleons einquartiert werden.
1814, 18. Mai: Johann Georg Grasel, der berüchtigte Räuberhauptmann, begeht in Zwettl sein größtes Verbrechen. Er ermordet bei einem Raubüberfall die Witwe Anna Maria Schindler.
1814, 14. August: Im Rosenwirtshaus bricht ein Brand aus, dem 55 Häuser zum Opfer fallen.
1850, 23. August: Die Ortsgemeinde Zwettl mit den Katastralgemeinden Zwettl Stadt, Oberhof, Koppenzeil und Böhmhöf konstituiert sich.
1894, 31. August Georg Schönerer verzichtet auf die Ehrenbürgerschaft von Zwettl 
1896, 4. Juli: Die Eisenbahnlinie Schwarzenau – Zwettl wird eröffnet.
1898: Eröffnung des ersten Drei-Phasen-Wechselstromkraftwerkes der österreichisch-ungarischen Monarchie im Kamptal oberhalb von Zwettl
1906, 15. Oktober: Die Bahnlinie von Zwettl nach Martinsberg-Gutenbrunn geht in Betrieb.
1920, 11. Juli: Nach dem Ersten Weltkrieg gibt auch die Stadtgemeinde Zwettl eigenes Geld (Notgeld) heraus.
1938/39: Alle in Zwettl ansässigen jüdischen Familien müssen die Stadt verlassen. Die meisten dieser Personen werden Opfer des menschenverachtenden Systems und kommen in der Vernichtungsmaschinerie des Dritten Reiches ums Leben.
1945: Der sowjetische Stadtkommandant führt in Zwettl kurzfristig die Moskauer Zeit ein (2 Stunden Verschiebung gegenüber der MEZ).
1946, 8. Mai: Der Hauptplatz wird in „Stalin-Platz“ umbenannt.
1953, 17. Oktober: Die sowjetische Kommandantur in Zwettl wird geschlossen.
1955: Ende der Besatzungszeit
1971, 1. Jänner: Durch den Zusammenschluss von 13 Gemeinden entsteht die Stadtgemeinde Zwettl-NÖ in ihrer heutigen Form. Mit rund 11.600 Einwohnern und 256 km2 zählt sie (nach Wien und Wolfsberg in Kärnten) zu den flächenmäßig größten Stadtgemeinden Österreichs.
1972, 29. April: Kindergarten, Volks- und Sonderschule am Hammerweg werden eröffnet.
1979, 23. April: Das neue a. ö. Krankenhaus Zwettl wird eröffnet.
1981: Kuenringerausstellung
1986, August Die vollbiologische Kläranlage der Stadtgemeinde Zwettl geht in Betrieb
1989, Juli Eröffnung der neuen Feuerwehrzentrale an der Kremser Straße
1991, 23. November Eröffnung der Kunsteisbahn
1994, 20. Mai Hunderwasserbrunnen und neu gestalteter Hauptplatz werden der Öffentlichkeit übergeben
1997, 27. September Eröffnung der Parkgarage
2000, 17. Februar: Zwettl wird Braustadt
2002, 7. bis 13. August: Heftige Regenfälle im Raum Salzburg, Linz, im Mühl- und im Waldviertel führen zu einem verheerenden Hochwasser. Auch Zwettl wird davon schwer betroffen. Die lokale Geschichtsschreibung kennt keine vergleichbare Flutkatastrophe.
2006, 1. Jänner Das Krankenhaus Zwettl wird Landesklinikum.
2008, 1. August Sportanlage Edelhof wird eröffnet.
2011, 7. Oktober Landesklinikum Zwettl nach Zu- und Umbauten eröffnet.
2013, 12. Oktober Musikerheim in der Gartenstraße eröffnet.
2017, 30. Juli Umfahrung Zwettl wird eröffnet.
2019, 15. Juni Stadtamt nach Umbau feierlich eröffnet