Geschichtlicher Hintergrund - Zeug- und Blaudruck

Ursprünglich stammt das Verfahren des Zeugdrucks aus Indien und kam gegen Ende des 17. Jahrhunderts über Handelswege nach England und in weiterer Folge nach Mitteleuropa. Diese Technik stellte im Mittelalter den Ersatz für die kostbaren Seidengewebe dar, geriet später aber in Vergessenheit. Als Druckstöcke für Seiden- und Leinenstoffe verwendete man Holzplatten mit herausgearbeiteten Mustern. Diese wurden eingefärbt und von oben auf die flach aufgelegten Stoffe gedruckt.

In Zwettl hat der Zeugdruck lange Tradition. Am Haus Syrnauer Straße 14 war ein Färbergewerbe radiziert, und seit dem 17. Jahrhundert lassen sich hier Färbermeister nachweisen. Im 19. Jahrhundert übte Johann Georg Klinger dort das Gewerbe aus. Bis ins frühe 20. Jahrhundert waren kontinuierlich Färbermeister in Zwettl tätig. Ihre Färberdruckstöcke für Zeug- oder Blaudruck aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind im Stadtmuseum Zwettl ausgestellt.

Eine anspruchsvollere und aufwändigere Form des Zeugdrucks ist die Blaudrucktechnik, die dem ostasiatischen Verfahren des Batikdrucks ähnelt. Hier wird nicht mit Blau gedruckt sondern gefärbt. Mit einer Reserve, dem sogenannten Papp, wird eine farbabweisende Masse aufgedruckt. Diese bewirkt, dass die aufgedruckten Muster am Stoff die Farbe im Färberbad nicht annehmen.